
Es knattert mal wieder im Salzburger Flachgau. Alljährlich zwischen Dreikönigstag und Faschingsdienstag, treffen sich die Passe aus dem Rupertiwinkl und Salzburger Flachgau, um ein alpenländisches Brauchtum wiederaufleben zu lassen – das Aperschnalzen.
Wie viele Brauchtümer hat auch das Aperschnalzen seinen Sinn und Zwecks in der Besänftigung der Natur und ihrer Kräfte. Es handelt sich hierbei um das Winteraustreiben, wie das Wort aper (hergeleitet aus dem hochdeutschen “apir”) vom Schnee befreit heißt. Durch das Peitschenknallen soll aber auch die unter der Schneedecke schlummernede Saat zu neuem Leben erweckt werden. Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus ein Kräftemesse der Jugend und dadurch auch Wettkämpfe. Zu den Höhepunkt der Aperschnalzen Saison zählt das Rupertigau Preisschnalzen.
Die größten Salzburger Schnalzern zählen die Passen Anthering, Bergheim, Straßwalchen, Wals-Siezenheim und die Stadt Salzburg.
Geschnalzt wird in kleinen Gruppen, die man Passe nennt. Eine Schnalzerpasse besteht meist aus neun Mann. Jede Passe schnalzt in zwei Durchgängen.In einer Reihe aufgestellt, geht das große Schnalzen los. An vorderster Front steht dabei der sogenannt “Aufdrahrer”. Meist ist dieser der kleinste der Truppe. Er leitet das Schnalzen mit einem Ruf wie “aufdrahd, oane, zwoa, drei dahin geht’s”. Daraufhin schnalzen nacheinander alle neun Mann, in einem gewissen Takt. Als letzter wird der kräftigste zum Draufschnalzen eingeteilt. Geschnalzt wird mit der sogenannten “Goaßl”. Sie besteht aus einem Holzstiel und einem Hanfseil, das sich nach außen hin verjüngt und mit dem schwarzen Pech eingelassen wird. Am Ende der Goaßl ist ein Bast befestigt. Durch den schnellen Richtungswechsel entsteht dann der laute Knall. Auch die Länge der Goaßl beeinflusst den Knall. So hat der “Aufdraher” eine leichtere kürzere “Goaßl” und der Draufschnalzer oder auch “Baß” genannt eine schwere, lange “Goaßl”, um einen tieferen Knall zu erzeugen.
Die Schnalzerpasse treten in ihren Gruppen, bei denen verschiedene Altersklassen vertreten sind, gegeneinander an. Die Gewinnerpasse ist jene die den lautesten Knall und den besten Takt halten kann.
Den “Pokal” für die Gewinner stellt die Wandergoaßl dar, die schon seit 1936 den jeweiligen Gewinnerpassen weitergereicht wird.
Nächste Termine:
15.02.2014: Faschingshochzeit in Saaldorf
16.02.2014: 35. Gebietspreisschnalzen “Rund um den Waginger See” in Fridolfing, Beginn: 13:00
16.02.2014: 34. Stoisser-Achentaler Gebietspreisschnalzen in Anger
16.02.2014: 38. Flachgauer Gebietspreisschnalzen in Anthering
23.02.2014: 61. Rupertigau-Preisschnalzen in Saaldorf.
Ausrichter Schnalzerverein Saaldorf-Surheim
WEB: www.schnalzen.de








































