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Frei wie ein Vogel, verwurzelt wie ein Baum

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Diese Salzburger Nockerl haben nichts mit heißer Luft zu tun. Die Rede ist von Evelyn und Hubert Brunauer. Beide entführen mit geerdeten Klängen in luftige Höhen.

Unter ihren Schritten rascheln die Blätter. Mit Trommel, Gitarre und Ziehharmonika unter dem Arm wandern Evelyn und Hubert Brunauer den schmalen Waldweg hinauf. Oben auf der Lichtung angekommen, erblickt man Bierbänke, die rund um eine bronzene Feuerschale gruppiert wurden. In der Wiese liegen ein Saxofon und ein Didgeridoo. Kurz darauf hört man Stimmengewirr aus dem Wald. Eine Menschentraube kommt auf uns zu. Nach und nach nimmt das Publikum auf den Bänken Platz. Die Abenddämmerung wirft ein milchig-gelbes Licht auf die Gesellschaft, in der Ferne weit unten strahlen bereits die ersten Lichter in den Häusern. Dann setzt das Duo zum Spiel an.

„Willkommen zur Jamsession!“, begrüßt Evelyn Brunauer ihre Gäste. „Ihr könnt stehen, sitzen und auch mitmachen!“ Evelyn und Hubert Brunauer bilden das Herzstück der Salzburger Nockerl. Je nach Anlass rücken sie zu zweit oder mit mehreren Kollegen aus. Seit mehr als 15 Jahren spielen sie auf Bühnen, auf der Straße und in Kirchen. Manchmal kann man ihrer Musik in einem ungewöhnlichen Rahmen lauschen: hoch oben auf der Alm, auf Wiesen und Hügeln. Auch Bauernhöfe bespielen sie gern. Bekannt sind die Salzburger Nockerl für ihre pfiffigen Gstanzln und die Verbindung von traditioneller Volksmusik mit Klängen und Instrumenten fremder Kulturen. So treffen Volkslieder auf Elemente aus Klassik, Jazz und Popularmusik. Aber auch Klänge der Kelten, aus Australien oder Afrika werden eingeflochten. Gitarre und Ziehharmonika, Kontrabass und Saxofon vermählen sich mit Handtrommel, Djembe und Didgeridoo. Gegensätze und Widersprüche gehen in ihrer Musik außergewöhnliche Verbindungen ein. Das Ergebnis ihrer Musik betört – und der Hörgenuss ist stets voller Überraschungen.

Dass die Salzburger Nockerl regelmäßig zum Spiel ins Freie ausrücken, hat nicht nur mit ihrer Liebe zur Natur zu tun. „Wir suchen einen Gegensatz zu unserer hektischen Welt und eine andere, ursprüngliche Form des Kommunizierens mit dem Publikum außerhalb des digitalen Zeitalters“, erzählt Hubert Brunauer. „Es sind die Kraftplätze in der Natur, die wir als Medium verwenden, um unsere Werte zu transportieren und bewusst zu machen. Wir wollen den Menschen wieder das Leben außerhalb von Stress, Hektik und Alltag näherbringen, siewieder das Hören und Zuhören lehren und die Ganzheitlichkeit des Lebens vergegenwärtigen.“

Denn „Frei verwurzelt“ ist nicht nur der Titel ihrer ersten von bisher drei veröffentlichten CDs, sondern längst zum Motto der Gruppe geworden: Unter freiem Himmel sind die Salzburger Nockerl auf der Suche nach unseren Wurzeln. Dabei tun sie einfach, wonach ihnen der Sinn steht: musizieren und singen in luftigen Höhen. Termine auf Anfrage.

SCHRÄGE TÖNE VON EVA PITTERTSCHATSCHER

Bildnachweis:
BILDER: SN/MARCO RIEBLER


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